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2012-02-18 Fahrrad-Ralley-Blockade

Unsere Gruppe war fast zwei Stunden vor Beginn der Aktion vor Ort, um mit Bannern, Absperrbändern und Strohballen einen Wettbewerbsfähigen und bunten Platz zu schaffen und die Zufahrtsstraße zum Bergwerk schon einmal dicht zu machen.

Gegen 11.30 Uhr kamen die ersten Teilnehmer der Blockade-Ralley mit ihren Autos an, eine Teilnehmerin hatte den weiten Weg sogar mit dem Fahrrad zurückgelegt. Allerdings war ihr die Teilnahme am Wettbewerb dabei nicht so wichtig gewesen, sie packte ein selbstgebasteltetes Kostüm aus und präsentierte sich uns als „Geld-Hai“. An ihrem Fahrrad prangte eine Karte von Afrika mit eingezeichneten Uran-Abbau-Gebieten.

Es kamen zu unserer Freude viele Menschen, die aufgrund der verteilten Flyer im Landkreis auf die Aktion aufmerksam geworden waren. Hatte es sich also gelohnt, auf diesem direkten Weg die Öffentlichkeit zu suchen.

Das Entladen der Fahrräder entpuppte sich als etwas langwieriger und so verschob sich der Start unserer Aufwärmrunde, die für 12 Uhr angesetzt war, etwas.

Im Vorfeld hatte ich mir die Zeit genommen mit Vera unserer Unterstützerin von gorleben365  schon einmal das Bergwerk zu umrunden. Da die Wege vom vergangenen Frost sehr aufgeweicht waren, gestaltete sich diese Fahrt als anstrengender als zuvor angenommen.

Deshalb beschloss unsere Gruppe nach kurzer Beratung, das geplante Einzelzeitfahren von 3 Runden für Erwachsene auf 2 Runden zu reduzieren, was sich später als gute Entscheidung herausstellen sollte.

Vor der gemeinsamen Aufwärmrunde gab Torben den Aktionsrahmen bekannt. Es waren fast ausschließlich Menschen gekommen, die wir noch nicht persönlich kannten und deshalb empfanden wir es als effektiver und der Art der Aktion als entsprechender den Aktionsrahmen vorzugeben.

Torben verwies auf den sportlichen Aspekt der Aktion und dass es sich, auch dem Umstand geschuldet, dass es samstags kaum Bergwerksmitarbeiter gäbe, die einen Schichtwechsel vollzögen, vor allem um eine symbolische Blockade handele. Ähnlich hatte sich schon unser Aufruf zur Aktion gelesen. Unter der Annahme, dass es im Februar nur zu einer überschaubaren Menge von Teilnehmern der Aktion kommen würde und wir auch Familien mit kleinen Kindern angesprochen hatten, gefiel uns der Aspekt der „Zweckentfremdung“ des Geländes bzw. der Zufahrtswege des Bergwerkes.

Torben verwies darauf, dass uns bei einem Zusammentreffen mit Fahrzeugen, vor allem die Sicherheit der Teilnehmer wichtig sei. Er ließ es allerdings jedem frei, selbst zu entscheiden, ob er oder sie eine gute Wertungszeit im Wettkampf einer spontanen Sperrung eines Zufahrtsweges „opfern“ wolle.

Nach diesen Worten ging es dann gemeinsam in die Aufwärmrunde. Während dieser Aufwärmrunde musste allerdings ein kleiner Stopp eingelegt werden, da die Kette eines Fahrrades herausgesprungen war. Alle hielten an, um das Problem zu lösen. Und ich denke, wäre in diesem Moment ein Fahrzeug des Schichtwechsels auf dem Weg gewesen, hätten wir es entspannt warten lassen können, denn die Gruppe war groß und stark genug, um in diesem Moment mit Hilfe dieses realen Ketten-Problems zu improvisieren. Es kam aber keines, und so setzten wir unsere Fahrt nach Reparatur der Kette fort.

Der Wettbewerb selber gestaltete sich bunt und fröhlich. Einige Teilnehmer (insgesamt zählten wir 20) waren erstaunt, dass wir tatsächlich Stoppuhren mitgebracht hatten. Wir hatten Startnummern verteilt und ließen Erwachsene und Kinder (die nur eine Wertungsrunde fahren mussten), im Abstand von 5 Minuten gemischt starten. Wir hatten auch sehr starke Fahrer dabei, die sich bereit erklärten, die kleinsten auf ihrer Runde noch einmal zu begleiten. Überhaupt zeigte sich ein schönes Miteinander, wo Hilfe benötigt wurde, sprang jemand zur Hand. Da wir, als Organisatoren auch gerne am Wettbewerb teilnehmen wollten, reichten wir Mega-Fon und Stoppuhren am Ende einfach an die Nebenstehenden und so wurde es nun wirklich eine Aktion aller.

Viele Fahrräder waren äußerst originell geschmückt mit Zeichen des Atom-Widerstandes oder den Accessoires der Lebensfreude. Neben den schnellsten Fahrern und Fahrerinnen prämierten wir eines der Gefährte durch zwei Nicht-Fahrrad-BesitzerInnen.

An mitgebrachtem Tee, an Kuchen und Broten konnte sich nebenbei gestärkt werden und nach einer lustigen Siegerehrung ließ es sich niemand nehmen, noch einmal in eine bunte gemeinsame Abschlussrunde zu gehen.

Polizei war bei unserer Aktion so gut wie keine vor Ort. Nur während der Siegerehrung, als also schon über zwei Stunden vergangen waren, erreichte uns ein Polizeiwagen begleitet mit einem Zivil-Pkw, der passieren wollte. Ein Mitglied unserer Gruppe übernahm sofort den Kontakt zu den zwei Polizisten, die ausgestiegen waren, und danach fuhren sie wieder weg, der Zivil-Pkw nahm den Weg hintenherum ins Bergwerk.

Während unserer Aktion hatte es insgesamt ca. 5 Zivil-Pkws gegeben, die den direkten Weg ins Bergwerk nicht nehmen konnten. Zu persönlichem Kontakt kam es in keinem der Fälle, die Mitarbeiter des Bergwerkes (Schichtwechsel des Wachschutzes) wendeten und nahmen den Weg über einen Hintereingang.

Gegen 15 Uhr war unsere Abschluss-Runde beendet, der Regen setzte ein, wir bauten noch in Ruhe ab, verstauten unsere Materialien und beendeten diese für uns gelungene Aktion.

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